Was ich euch jetzt schon einmal verraten kann: fast immer gibt es bei mir mittags gerade Kimchi. In unterschiedlichsten Varianten. Pur auf dem Salat oder der Bowl, zum Pancake oder zu herzhaften Currys. Ich liebe es gerade sehr, die einzelnen Gerichte vorzubereiten und zu wissen, dass ich mir und meiner Familie damit etwas Gutes tue. Dass ich mittags nicht mehr die schnelle, ungesunde Nummer fahre, weil ich mir einfach schnell etwas aus dem Kühlschrank ziehe.
Ernsthaft: diese Boxen im Kühlschrank mit fertigem Essen, die sind schon ganz geil.
Diverse Male habe ich versucht Kimchi zu machen und bin viele Male gescheitert. Mein erster gelungener Kimchi war dann zwar sehr lecker, für mich hätte er aber schon noch etwas würziger sein können. Als ich letztens vom Effilee Magazin zu einem koreanischen Kochkurs eingeladen wurde, war ich sehr neugierig, weil ich lernen wollte, wie denn nun der perfekte Kimchi geht. Und das habe ich dann auch – das Rezept kommt direkt aus Südkorea und schmeckt fantastisch, scharf und würzig. Ich habe den ganzen Abend fast nichts anderes gegessen – und das Rezept für uns alle mitgebracht. Und es ist gar nicht so ein Hexenwerk, alles was man braucht, ist etwas Geduld. Zum Glück macht der Kohl aber fast alles von alleine.
Und – was ist eure Leidenschaft gerade?
Für eine sehr große Portion Kimchi (etwa 5-6 Vorratsgläser):
2 große Köpfe Chinakohl (etwa 2,5kg)
150g + 3 EL grobes Meersalz
1 EL Klebreismehl (oder notfals Stärke) Wasser
7 Knoblauchzehen
25g frischen Ingwer
300g Stück Rettich
5 Stangen Frühlingszwiebeln
1 Karotte
1 Apfel (geschält und entkernt)
8 EL koreanische Chiliflocken (Gochugaru)
4 EL Fischsauce
50g Saeujeot (fermentierte koreanische gesalzene Minischrimps in Salzlake), optional
1 EL Zucker
gerösteter heller Sesam
Überstehenden Strunk von den Kohlköpfen abschneiden. Die Kohlköpfe unten am Strunk durchschneiden und dann auseinanderziehen, um sie halbieren. Anschließend die Hälften ebenfalls unten durchschneiden und auseinanderziehen. Man hat jetzt 8 Kohlviertel, deren Blätter unten am Strunk noch zusammenhalten.
Den Kohl in kaltes Wasser tauchen, abschütteln, aber etwas Feuchtigkeit dranlassen. Die Hälfte des Salzes (75g) in 1 Liter kaltem Wasser auflösen und zum Chinakohl hinzugeben. Die andere Hälfte des Salzes (75g) auf den weißen Teil des Chinakohls Blatt für Blatt raufstreuen. Nun 3-4 Stunden ziehen lassen und stündlich wenden.
Klebreismehl in 200ml kaltem Wasser mit Schneebesen auflösen und in einem kleinen Topf auf mittlerer Hitze aufkochen, dabei kräftig durchrühren. Sobald der Topf in der Mitte blubbert noch weitere 2 Minuten erhitzen und den Topf vom Herd nehmen und kaltstellen.
Den Rettich, die Karotte und den Apfel in Streifen schneiden. Frühlingszwiebeln in kleine Stückchen (schräge Form, weiße Stückchen kleiner als Grüne) schneiden. Knoblauch und Ingwer klein hacken.
In die abgekühlte Klebreismehllösung den Zucker, die Chiliflocken, 3 Esslöffel Meersalz, Fischsauce, Minischrimps und 2 Esslöffel Sesam geben. Dann durchmischen.
Nachdem der Chinakohl 3-4 Stunden gezogen hat: Die Chinakohlkopfviertel zweimal in zwei zusätzlichen großen, mit kaltem Wasser befüllten, Schüsseln zügig auswaschen und in einem großen Sieb abtropfen lassen.
Nun das komplette Gemüse mit der Klebreismehl-Gewürzmischung vermengen und damit jedes Blatt des Chinakohls mit einem Plastikhandschuh von beiden Seiten einreiben.
Der marinierte Chinakohl wird nun in ein großes Behältnis schichtweise eingelegt und in den Kühlschrank gestellt. Nach 1-3 Tagen fängt der Kimchi an zu gären, nach etwa 1 Woche ist der Kimchi verzehrfertig und etwa 1 Monat lang haltbar (Zeitangaben sind je nach Geschmack!). Älterer säuerlicher Kimchi eignet sich besonders gut für Eintöpfe und zum Braten (z. B. Kimchi-Pfannkuchen).
Vor dem Verzehr entnimmt man ein Chinakohlkopfviertel, schneidet den Strunk ab und schneidet die Blätter in mundgerechte Stücke (5-7cm). Alternativ könnt ihr auch, anstatt der Köpfe, den Chinakohl bereits fertig geschnitten in das Behältnis einlegen und verzehrfertig aufbewahren.
Den Kimchi kann man sofort frisch essen, oder fermentieren lassen. Dafür wird er im Gefäß gut angedrückt und ein bis zwei Tage stehen gelassen. Ob alles gut geht, erkennt man am säurelichen Geruch und daran, dass in der Flüssigkeit Blasen hochkommen. Den Kimchi erneut andrücken, so dass er möglichst von Flüssigkeit bedeckt ist. Im Kühlschrank aufbewahren.
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