Vor ziemlich genau 9 Monaten haben wir als Familie eine sehr schöne Zeit in Neuseeland verbracht. Meistens bestanden unsere Tage darin, umherzufahren, die Gegend zu erkunden, Oooooh und Aaaah und Wooooow zu sagen und in das Leben hineinzuleben. Von schwimmen mit wilden Delphinen über einsame Nächte mitten in den Bergen, hektisches Treiben (soweit es in Neuseeland hektisch sein kann) in den großen Städten haben wir alles mitgemacht. Wie auch das Frühstück. Denn eines habe ich gelernt am anderen Ende der Welt:
Frühstück können die Kiwis richtig gut.
Acai Bowl, Avocado Toast mit und ohne Eggs Benedict, Bircher Müsli, Overnight Oats, Porridge, Granola, Burger, alles wahlweise in diversen Spezifikationen… wir hatten wirklich die Qual der Wahl, welches großartige Café wir am nächsten Morgen besuchen werden. Frühstück selber machen war indiskutabel. Kein Scherz: ich studierte Frühstückskarten um festzustellen, dass alle das gleiche, aber bei weitem nicht dasselbe anbieten und dass wir viel zu wenig Zeit haben um alle Frühstück Spots durchzuprobieren. Dazu muss man wissen: Die Australier & Neuseeländer frühstücken sehr reichhaltig, um nicht zu sagen, deftig und man bezahlt im Schnitt soviel wie für ein Mittagessen. Die Portionen sind aber auch groß und der Preis, den man zahlt, absolut angemessen.
Nach spätestens zwei Wochen aber stellt sich natürlich so ein Gefühl ein, dass es nicht immer so aufwändig sein muss und ein einfaches Porridge morgens auch reicht. Und so gibt es bei der Masse an Frühstückskarten, durch die wir uns gefuttert haben, nur ein paar, an die ich mich zurückerinnere. Zum Beispiel unsere Tage in Sydney, was auch daran gelegen haben man, dass wir dort 5 Tage am Stück beim gleichen Café gegenüber unserer Wohnung immer auf exakt denselben Stühlen gesessen und in den Tag gestartet sind. Mit exakt demselben Essen (für jeden von uns allerdings unterschiedlich, soviel Varianz muss sein…).
Ein Mitbringsel gegen kalten Herbsttage: goldenes Kurkuma Bircher Müsli.
Was mir jedoch geschmacklich hängen geblieben ist, ist das Bircher Müsli mit viel Kurkuma, frischen Äpfeln und Kokosjoghurt, das wir auf dem Food Market in Wellington gegessen haben. So frisch und gelb, würzig und süß zugleich – ich weiß noch, wie ich dort an der Kaimauer saß und versucht habe mir diesen Geschmack einzuprägen um ihn bis nach Hause zu konservieren.
Und tatsächlich: kaum waren wir wieder hier, habe ich versucht, was das Zeug hält, bin unzählige Male gescheitert um am Ende wahrscheinlich gar nicht den exakten Geschmack aus Wellington zu treffen, dafür aber einen, der uns passt. Seitdem ist dieses Kurkuma Bircher unsere Alternative zum warmen Porridge, denn es macht warm, obwohl es die Nacht im Kühlschrank verbringt.
Das Rezept habe ich euch hier einmal aufgeschrieben. Vorsicht: diejenigen, die noch nicht so geübt sind mit Kurkuma, sollten erst etwas weniger verwenden. Und mit ein paar Toppings darauf, wird es sogar milder… also: probiert aus und entdeckt eure Version. Ich träume mich zurück in den Neuseeland-Sommer mit Blick auf den Ozean und freue mich an diesen regnerischen Novembertagen über mein sonnengelbes Frühstück.
Für 4 Portionen braucht ihr:
20 EL Haferflocken, kernig
2 EL Leinsamen
2 EL Kürbiskerne
2 EL Rosinen
1 EL Kurkuma
1 Tl frisch geriebenen Ingwer
4 EL Ahornsirup
300ml Hafermilch
1 Apfel oder Birne
Kokosjoghurt
Kokosflocken
Alle trockenen Zutaten in eine verschließbare Schüssel geben, mit der Milch aufgießen, bis alles etwas mehr als bedeckt ist. Den Ahornsirup dazugeben und gut verrühren. Die Schüssel mit dem Deckel verschließen und über Nacht in den Kühlschrank stellen.
Am nächsten Morgen herausholen, umrühren und bei Bedarf etwas Joghurt unterrühren, damit die Masse geschmeidiger wird.
Obst in dünne Scheiben schneiden. Wer mag, brät sich diese Obstscheiben in etwas Kokosöl an.
Das Bircher Müsli auf Schüsseln verteilen, 1 EL Kokosjoghurt dazugeben und mit den Obstscheiben verzieren.
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