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From Farm To Table. Oder: ein ungewöhnliches und unvergessliches Sommer Pop-Up im Alten Land.

Boah. Mehr fällt mir dazu nicht ein. „Dazu“ ist: ein 9-Ganz-Menü, das tatsächlich ein 12-Gang-Menü ist sind. Mitten im Alten Land, im wunderschönen Ambiente des Bio-Hof Ottilie, auf dem es neben wilden Kräutern auch Obst, Gemüse und Honig gibt.
Hier, auf diesem Hof mit vielen Bäumen und individuellen Plätzen – einer schöner als der andere – hat sich Jens Rittmeyer ein tolles Konzept überlegt: From Farm To Table. Was soviel heißt wie: Hier kommt nur auf den Tisch, was entweder im Kräutergarten wächst, der 2 Meter hinter dem Tisch oben auf dem Bild beginnt oder aus der Umgebung. Aber nicht nur Regionalität spielt bei Jens‘ Menü eine Rolle. Auch das Thema Nachhaltigkeit wird sehr großgeschrieben. Und so gibt es an dem Abend nicht nur das schöne Fleisch vom Huhn, sondern auch noch ganz viel mehr von dem, was ein Huhn noch so zu bieten hat.

Kurze Info zwischendurch: das Menü Sommer Pop-Up „Farm To Table“ findet noch bis zum 11. August jeden Donnerstag, Freitag und Samstag statt und jeden Tag die reifsten und besten Zutaten des Tages geerntet, zubereitet und gekocht. Mitten auf dem Feld, quasi. Zu buchen per telefonischer Reservierung unter 04161-74900 oder per E-Mail an info@hotel-navigare.com. Das Dinner ist mit 275 Euro pro Person sicherlich kein Schnäppchen. Aber euch erwartet ein Sterne-Koch, bestes Essen mit vielen Überraschungen und ein Erlebnis, das ihr nie vergessen werdet. Mehr Infos gibt es hier.

   

Aber von vorne: wir fahren auf den Bio-Hof Ottilie und staunen nicht schlecht, als wir diese kleine Oase entdecken. Es ist ein bisschen so, als würde man in eine andere Welt abtauchen und mit jedem Schritt entdecken wir mindestens ein neues schönes Fleckchen. Ob Café, Sitzgruppe oder Strandkorb, gebaut aus Apfelkisten – spätestens als wir die hübsch hergerichtete Tafel sehe mit den vielen Lampions und weißen Stühlen, überlege ich kurz, ob ein Umzug aufs Land eine Alternative wäre für uns.

Wir werden begrüßt mit einem Glas Champagner, wandern herum und entdecken unser fast privates Outdoor Restaurant. An diesem Abend dürfen wir draußen sitzen, hätte es geregnet oder wäre es zu kalt, wäre das Dinner in die Scheune verlegt worden.

Was weg muss, muss weg: Bei „Farm To Table“ wechselt das Menü täglich.

 

Und dann geht es auch schon los – Schlag auf Schlag kommt der Gruß aus der Küche. Eigentlich lassen Jens und seine rechte Hand uns dreimal grüßen. Das Menü des Abends wechselt übrigens täglich – es wird immer das serviert, was eben gerade wegmuss. Und so kann es passieren, dass jemand aus der Küche, die ebenfalls nur zwei Meter neben dem Tisch steht, mal eben in den Garten rennt um noch mal eben frisch ein paar Kräuter, Salat oder Blüten zu pflücken. Servieren, tun Jens Rittmeyer und seine Sous-Chefin Sarah nebenbei auch noch selber. Und – zack – fühlt man sich wie bei Freunden und ich muss mich zusammenreißen, nach dem Essen nicht die Teller abzutragen. Oder einfach ein paar Teller mit zum Tisch zu nehmen bei einem der Küchen-Besuche zwischen den Gängen.

  

Neben der Liebe zum Produkt steht hier vor allem eins im Vordergrund: die Liebe zum Gastgeben.

Ich höre irgendwann auf die einzelnen Gänge zu zählen, genieße das traumhafte Essen, die Geschichten über den Hof und den Wein, genieße den Sommer, der so gut zu uns ist und das Leben. Dafür, dass es Menschen wie Jens Rittmeyer gibt und Kerstin vom Biohof Ottilie, die solche Abende möglich machen. Die soviel Herzblut in ihre Arbeit stecken, dass man schon gar nicht mehr glaubt, dass es nur Arbeit ist, sondern viel mehr Leidenschaft.
Apropos Leidenschaft: Eine meiner heimlichen Leidenschaften ist es, zu tunken. Irgendwas in Soße. Steht bei meinen Eltern ein Topf irgendwas auf dem Herd, schnappe ich mir ein Brötchen, Brot, irgendwas saugfähig und essbares eben und tunke die Sauce heraus.
Was habe ich also gejubelt als auf einmal ein Gang nur aus Saucen, sowie eine Scheiben leckerstes Brot serviert wurde. Unter uns: Wenn es einen Saucengott gibt (neben meiner Mama) – dann heißt der Jens Rittmeyer.

  

Ich kann gar nicht sagen, was an diesem Abend so besonders war: das Wetter, die vielen Überraschungen, das Essen, die Feierabend-Stimmung auf dem Hof oder die besten Brombeeren meines Lebens, die wir vom Strauch naschen konnten – ein Besuch beim „Farm To Table“-Menü ist ein Highlight. Und zwar in jeder Hinsicht. Es ist Entspannung und Entschleunigung, ein Liebesbrief an jedes einzelne Produkt. Und ein perfekter Abend, gekrönt mit drei Desserts, die so unterschiedlich sind, aber sich dennoch gut ergänzen. Ich weiß wieder, warum der Sommer meine liebste Jahreszeit ist. Damit es solch lange Abende geben kann, an denen man die Zeit vergisst und sich wünscht, dass dieser Tag einfach nicht Zu Ende geht.

  

 

Dieser Beitrag ist in Kooperation mit Jens Rittmeyer entstanden. Ich wurde zum Dinner eingeladen, hätte aber nicht darüber berichtet, wenn ich nicht restlos begeistert gewesen wäre. 

 

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