ALTES LAND: Man darf das ja gar nicht laut sagen… aber ich freue mich seit Juli auf den einen Tag im Oktober. Quasi zähle ich die Tage rückwärts bis es endlich Apfelernten-Sonntag ist und ich mich mit meinem Mann auf den Weg nach Jork machen kann um bei Schuback’s unseren Apfelbaum zu ernten. Naja, eigentlich den vom Patenkind meines Mannes. Aber da die so weit weg wohnt und wir schlecht 20kg Äpfel durch die Republik schiffen können, behalten wir die Äpfel und schicken 1 Kiste Apfelsaft runter nach Mainz.
In diesem Jahr hatten wir bei unserer Ernte Unterstützung dabei. Meine persönliche Pflückhilfe bzw. In-den-Korb-Leger. Denn seit etwas über einem Jahr bin ich ganz stolze Patentante von Lucas. Und Lucas hat von mir als Patentante seine eigene Patenschaft bekommen. Für einen Apfelbaum beim Obsthof Schuback im Alten Land. Das Tolle an Lucas‘ Patenschaft ist, dass er gar nicht viel tun muss. Pflegen, schneiden, düngen, und-was-weiß-ich machen alles die Leute von Bauer Schuback. Lucas muss nur einmal im Jahr seinen Baum besuchen und die Ernte einheimsen. Und das sind mindestens 20kg. Lucas kann alles mitnehmen was am Baum hängt (also an Früchten, den Rest lässt er besser da. Hat er auch.) und soviel er tragen kann. Oder sein Papa. Und daraus kann er ganz leckeren Apfelsaft, -kuchen, -mus oder was auch immer machen lassen. Super, oder?
Neben der Apfelernte wurde für Lucas echt viel geboten: Würstchen essen, frisch gepressten Apfelsaft trinken, Kinderschminken, Riesen-Sandkiste, Trecker fahren,… ein Riesenspass für Groß und Klein (ich glaube, den meisten Spaß hatte ich) – gefühlt war halb Hamburg in Jork. Aber obwohl es auf dem Apfelpatenhof von Jahr zu Jahr voller wird, stört das gar nicht. Im Gegenteil. Ankommen, anmelden, mit dem Trecker zu seinem Baum fahren und pflücken was das Zeug hält. Zur Sicherheit gibt es auch eine Pflück-Anleitung damit man nichts falsch macht und der Baum auch im nächsten Jahr wieder viele leckere Äpfel zum Abpflücken hat. Und wenn der Baum mal in einem Jahr nicht soviel hergibt, versprechen die Schuback’s, dass man seine Ernte mit anderen Äpfeln auffüllen darf bis man 20kg zusammen hat. Sorte egal, kann man sich aussuchen. Doppelt super, oder?
Für das Patenkind meines Mannes gab es die Sorte Holsteiner Cox und für Lucas gab es Elstar. Im nächsten Jahr bekommt er aber auch Holsteiner Cox weil der so lecker war und Lucas den lieber mag (…sagt der Papa…).
Hab ich euch jetzt auf den Geschmack gebracht? Die schlechte Nachricht: die Erntefeste sind vorbei. Die gute Nachricht: Der Hof hat noch bis Ende Oktober geöffnet und die Sorten Red Jonaprince, Jonagold, Roter Boskoop und Kanzi sind gerade erst abgeerntet. Ein Besuch lohnt sich also in jedem Fall! Und ein Besuch im Alten Land ist immer eine Reise wert.
Bei uns zu Hause stapeln sich jetzt übrigens die Äpfel. 26kg warten jetzt darauf verarbeitet zu werden. Geplant sind: Apfelkuchen, Apfelmus, Apfel-Curry-Suppe, Apfel-Schoko-Ringe, Apple-Pie-Zucker, Muffins, Pfannkuchen, und so weiter. Den Apfelkuchen hab ich schon gemacht. Natürlich nach Altländer Art. Und hier das Rezept – viel Spaß!!!:
6 Äpfel (Lucas und ich haben bei der Ernte halbe/halbe gemacht – somit habe ich seine Elstar-Äpfel verwendet, sind auch besser im Kuchen)
1 Schuß Zitronensaft
125g weiche Butter
100g Zucker
1 Päckchen Vanille-Zucker
1 Prise Salz
2 Eier
175g Mehl (ich habe wieder die Gesund-Variante Roggenmehl verwendet, passt auch gut!)
1/2 Päckchen Bckpulver
2 EL Aprikosenmarmelade (geht aber auch Apfelgelee wenn ihr zufällig welches habt…)
Puderzucker
…und wer mag noch etwas Mandelblättchen (ich hatte keine)
Ofen auf 150 Grad Umluft vorheizen.
Springform einfetten und mit Mehl ausstäuben. Äpfel schälen (Schale aufheben! Brauchen wir später für den Apple-Pie-Sugar!), Äpfel halbieren und entkernen. Die Wölbung der Apfelhälften mehrmals einschneiden und sofort mit Zitronensaft beträufeln (sonst werden die braun).
Butter, Zucker, Vanillezucker und 1 Prise Salz mit dem Schneebesen des Handrührgeräts verrühren bis es cremig ist. Eier einzeln unterrühren. Mehl und Backpulver darübersieben und kurz unterrühren.
Tein in die Form füllen, glatt streichen (wenn der fest und sämig ist, ist er genau richtig!), Apfelhälften mit der Wölbung nach oben darauflegen. Im heißen Ofen ca. 45 Minuten backen.
Konfitüre glatt rühren, Äpfel auf dem Kuchen ca. 10 Minuten vor Ende der Backzeit damit bestreichen. Mit den Mandelblättchen bestreuen und zu Ende backen. Abkühlen lassen, mit Puderzucker bestäuben und mit geschlagener Sahne servieren.
*Mohltied*
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kaorime
Mmh, der Kuchen sieht super lecker aus. Und sicher gibt es nun in den nächsten Tagen jede Mengen weiterer Apfelrezepte. Bin gespannt.