Vermisst ihr was? Ich ja. Mir fehlt das Essengehen. Nicht falsch verstehen: auf der einen Seite mag ich diese Zwangs-Entschleunigung. Die Wohnung glänzt wie noch nie, inzwischen sind selbst Abstellräume aufgeräumt, wir nutzen Click & Collect von Ikea, hängen endlich Bilder an die Wand, schaffen es endlich mal wirklich gezielt auf Nachhaltigkeit, Plastikverbrauch, usw. zu achten und verbringen eben sehr viel Zeit als Familie. Meine Bastel-Skills werden immer besser, unsere Töchter können inzwischen alleine Pfannkuchen machen (inkl. backen, was wiederum für noch mehr Entschleunigung am Sonntagmorgen sorgt).
Auf der anderen Seite versuchen wir jede Innovation und Idee, die sich Restaurants & Co einfallen lassen, mitzunehmen und zu unterstützen, wo es geht. Inzwischen schießen die Angebote wie Pilze aus dem Boden. Sehr viele Restaurants und Café haben sich inzwischen sortiert und öffnen die Türen für den Lieferdienst. Andere sind angekommen in den neuen Strukturen nach 4 Wochen im Lieferbetrieb.
Support your local: so könnt ihr eurem Lieblingsladen, -restaurant und vielen Menschen helfen.
Den Überblick zu behalten, fällt allerdings schwer. Und immer wieder stellt sich die Frage: was kann ich tun, um Gastronomen zu unterstützen oder allgemein zu helfen? Dafür haben sich viele Betreiber unterschiedliche Aktionen ausgedacht. Eine Übersicht der Aktionen, die ich sehr mag, findet ihr hier, in der Hoffnung, dass es hilft – euch und den Gastronomen.
Besonders Laden
Gerade auf, dann schon wieder zu. Jetzt zum Glück wieder auf: der Besonders-Laden in Eimsbüttel, betrieben von der lieben Johanna, die seit über 10 Jahren die wundervollen Besonders-Märkte veranstaltet. Inzwischen gibt es auch einen Online-Shop, in dem ihr kleine, große und Themen-Boxen bestellen könnt. Für die Eltern, die Großeltern, das nächste Geburtstagskind oder die beste Freundin. Alle Care Pakete gibt es hier.
Pay now eat later
Die wohl größte Online-Plattform der Gastronomie, gegründet von 4 Hamburger Jungs. Worum geht’s? Die deutschlandweite non-profit Initiative #PayNowEatLater ermöglicht es allen Gastronomen Gutscheine zu verkaufen, um den Corona Lockdown finanziell zu überdauern. Inzwischen sind über 750.000 Euro an Gutscheinen zusammengekommen. Die Anmeldung ist komplett kostenfrei und alle Erlöse fließen ohne Provisionsabzüge direkt an die teilnehmenden Cafés, Bars und Restaurants. Euer Hamburger Lieblingsrestaurant- oder Café könnt ihr hier ganz einfach unterstützen.
Hanseatische Gourmet-Aktie
Die Hanseatische-Gourmet-Aktie ist ein Zusammenschluss von Restaurants aus Hamburg und Umgebung, die mit regionalen Produkten arbeiten. Worum geht’s? Ziel ist es, dass die Restaurants trotz der Stilllegung weiterhin Einnahmen haben, um die laufenden Kosten trotz Krisensituation zu begleichen. Hinter jeder Aktie, die es in unterschiedlichen Werten gibt, stehen kulinarische Vorteile in den teilnehmenden Restaurants. Dazu gehören Rabatte und Vorkaufsrechte bei Events der HGA-Gemeinschaft, aber auch monatliche kostenfreie Überraschungsmenüs. Die kleinste Aktie gibt es bereits für 50 Euro, für 5.000 Euro gibt es u.a ein private Grillparty. Alle Infos gibt es hier.
Lokalfreun.de
Hier gibt es keine Gutscheine, dafür ein ganz dickes Dankeschön und das warme Gefühl, etwas Gutes getan zu haben. Bei den Lokalfreunden, unterstützt von der Dehoga, kann man ganz einfach spenden. Die ersten 10.000 Überweisungen werden um 10 Euro aufgestockt.
Frischepost
Vermisse ich ganz schön doll: unsere wöchentlichen Familienbesuche auf dem Goldbekmarkt. Aber die Box von Frischepost ist eine gute Alternative. Zum einen müssen wir nicht raus zum Einkaufen bzw. nur noch das Nötigste holen. Außerdem unterstützen wir Bauern aus der Umgebung, kaufen außerdem Joghurt und Milch nur noch in Flaschen. Manchmal ist etwas Flexibilität nötig, wenn es zum Beispiel das ein oder andere spontan gerade nicht verfügbar ist (die Info bekommt man im Laufe des Liefertages). Aber auch das hat uns gezeigt: muss auch nicht, wir überlegen uns dann etwas anderes oder es kommt auf die Liste der Sachen, die wir eh noch einkaufen müssen.
Dass hinter dem Konzept auch noch ein Hamburger Startup steckt… hach…
#HHfüreinanderda
In ganz schneller Zeit haben wir gemeinsam mit 20 Hamburger Food Startups eine Aktion ins Leben gerufen, bei der die Personen mit einem Mega-Paket überrascht wurden, die einen selbst am Laufen halten. Das Gewinnspiel ist bereits vorbei – aber jedes einzelne dieser Startups freut sich über den Kauf der Produkte – von Aufstrich bis Getränk ist alles dabei.
Wir arbeiten gerade mit Hochdruck an einer Verkaufsbox, was bei 20 Parteien gar nicht so einfach ist. Aber wir geben alles und natürlich sage ich euch Bescheid, wenn es soweit ist! Solange schaut doch mal hier nach, welche Startups dabei sind!
Taste Hamburg
Wenn eine die Hamburger Restaurant-Szene kennt, dann Franzi vom Gastro Blog Taste Hamburg. Eigentlich besucht Franzi jeden Tag ein anderes Restaurant, jetzt liefert eben jeden Tag ein anderes direkt vor ihre Tür. Franzi hat auf ihrem Insta Account eine wunderbare Übersicht in en Stories von Hamburger Restaurants, bei denen sich die Bestellung lohnt. Unbedingt reinschauen – für mich der beste Restaurantguide Hamburgs!
Kochen für Helden
Sehr schnell wurde die Idee umgesetzt, vorangetrieben von einem Zusammenschluss an Gastronomen. Worum geht’s? Die wohltätige Aktion versorgt alle mit Mahlzeiten, die dafür sorgen, dass unser Leben unter den derzeitigen Umständen weiterläuft: Menschen in Funktionsberufen wie Ärzt*innen und Pfleger*innenin Krankenhäusern, Mitarbeiter*innen in Apotheken und Supermärkten sowie alle anderen Held*innen unseres Alltags.
Und so könnt ihr helfen: die teilnehmenden Restaurants möchten einfach weiterkochen, wie auch Menschen in systemrelevanten Berufen weitermachen. Auch wenn Lebensmittelspenden ausgehen. Ihr könnt diese großartige Idee unterstützen und eine Spende nach eurem Geschmack hier loswerden.
Wir für dich
Hier wird gekocht für alle, die es sich nicht leisten können eine warme Mahlzeit zuzubereiten. Neben all den systemrelevanten Menschen werden genau diese nämlich in dem ganze Chaos vergessen. Mein Papa fährt selber seit ein paar Jahren ehrenamtlich für die Hamburger Tafel, wie ganz viele Rentner und Rentnerinnen. Da diese aber zur Risikogruppe zählen, fehlen viele Fahrer. Aber nicht nur das: Abholstationen können nicht mehr angefahren werden. Für ein paar Wochen kann die Hamburger Tafel die benötigten Mengen noch aus Lagerbeständen abdecken, aber langfristig gehen die Lebensmittel aus.
Die Initiative #wirfürdich kocht nun für genau diese Menschen, die auch Lebensmittelspenden angewiesen sind und liefert diese auch aus. Auch hierfür gibt es eine Spendenplattform hier.
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