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Auf eine Tea Time mit der Hamburger Perle und Yoga Bloggerin Kathrin von Momazing. Und über Achtsamkeit im Alltag.

Mit manchen Menschen ist das ganz einfach. Die sieht man, die mag man. Und genau so war es mit Kathrin. Wir sind uns über den Weg gelaufen – flüchtig – und ich habe sie sofort in mein Herz geschlossen. Und sie dann erstmal lange Zeit nicht mehr gesehen.

Zum Glück gibt es Instagram: dort folge ich seit längerem dem Account einer Frau mit sehr strahlenden Augen, die seit fast 2 Jahren ihren Yoga Blog MOMazing betreibt und mir immer wieder ein bisschen Ommm im Alltag gibt. Deren Texte ich besonders gerne lese. Weil sie mich innehalten lassen, beim herunter scrallen meines Feeds und im Alltag, wenn alles eben ist wie es ist. Das ist Kathrin.
Warum ich sie trotzdem nicht erkannt habe, als sie mir auf einmal gegenübersaß, in einem komplett anderen Umfeld, kann ich bis heute nicht sagen. Wahrscheinlich, weil es manchmal eben so ist wie es ist: zu wenig Ommm. Long Story short: Nach wir endlich geschnallt haben, dass wir seit 1,5 Jahren aneinander vorbeilaufen ohne es zu merken, haben wir laut gelacht. Über die Achtsamkeit, die wir beide mal eben komplett über Bord geworfen haben.

Mit Kathrin habe ich mich auf eine Tea Time getroffen über Achtsamkeit gesprochen und sehr leckere Bliss Balls gegessen (Rezept ganz unten). Wie man sie nicht verliert, vor allem sich selbst gegenüber in einem Alltag mit kleinen Kindern. Wenn man einfach nur noch schreiend aus dem Raum laufen möchte oder einfach nur schreien will, damit man gehört wird.  Oder sich fragt: in welchem Irrenhaus bin ich eigentlich gelandet…

Kathrin, du bist selber Mama und immer, wenn ich dich sehe, bewundere ich deine Ausgeglichenheit. Dabei bist du Yoga Lehrerin in Hamburg, betreibst eine Yoga Blog und hast zwei kleine Kinder. Wird dir das nicht manchmal alles zu viel? Wie nimmst du dir deine Pausen um Ruhe zu haben.
Das klingt verrückt, aber ich stehe früh auf. Ich stelle mir den Wecker auf 5 Uhr. Das klingt erst einmal hart, ist es aber gar nicht. Diese Ruhe im Haus, wenn noch alles dunkel ist. Die ist Gold wert und trägt mich durch den ganzen Tag. Egal was passiert und welche Herausforderungen kommen. Dann mache ich Yoga, je nachdem wie ich es schaffe. Das können mal 10 oder auch mal 30 Minuten sein. Und ich habe ein Ritual: 1 TL Kokosöl für 20 Sekunden in den Mund.

Yoga ist meine Survival Strategie.

Das alles gibt mir einen Fokus für den Tag, macht mich konzentrierter. Es ist doch so: An uns Müttern hängt doch alles, es ist so wichtig, ob wir im Gleichgewicht sind. Mit Yoga, kann kommen was will.

Aber ist es bei euch nie laut? Hast du nicht das Gefühl manchmal durchzudrehen?
Klar! Wenn die Kita vorbei ist, ist zu. Beispiel auch mein Blogleben vorbei, dann ist Kinderzeit. Anders könnte ich mich gar nicht konzentrieren und auch den Kindern nicht gerecht werden. Wenn sie mir zu laut werden, versuche ich einfach leiser zu werden. Die Kinder sind dann irritiert und werden auch leiser. Oder ich wechsele das Zimmer. Ich kann aber auch sehr empfehlen zu atmen und Abstand zur Situation zu bekommen. Manchmal denke ich, ich bin in einer Irrenanstalt – wenn ein Kind zum Beispiel auf dem Kinderklavier herumklimpert. Aber dann versuche ich einen Schritt zurück zu treten und Respekt vor den Bedürfnissen der Kinder zu haben.

Ich habe im letzten Jahr einen Online-Meditationskurs gemacht. Eine der Aufgaben u.a. war, dass man eine Aktivität findet, die einen glücklich macht und die mit den Kindern gemeinsam macht. Daraus ist unsere Bastelstation entstanden. Aus der bedienen wir uns fast jeden Nachmittag. Damit kommen die Kinder wunderbar runter.

Das klingt großartig – die richte ich auch ein. Aber was bedeutet Meditation genau? Bedeutet das gleich immer Schneidersitz und Ommm?
Nein, eben nicht. Eigentlich geht es um Achtsamkeit für den Alltag. Jede kleine Handlung kann Meditation sein. Kochen zum Beispiel, die Art, wie man das Gemüse schneidet oder in einem Topf herumrührt. Wichtig ist, dass man etwas für sich findet.

Andere gehen joggen oder ins Fitnessstudio. Wichtig ist: Zeit für mich. Das ist mein Luxus.

Du hast einen wunderbaren Bericht geschrieben über dein Leben mit einem Yoga Muffel. Familie und Blogleben – wie geht das für dich? Nimmst du deine Familienaktivitäten auf?
Nein, so gut wie nie. Wenn ich auf dem Spielplatz bin, dann bin ich da und denke mir auch, ‚wen interessiert das jetzt hier‘. Meistens machen wir auch einfach nichts Spannendes, sondern sind Zuhause. Dann lasse ich die Kinder spielen, manchmal ist ihnen auch langweilig. Aber das finde ich auch wichtig: Kindern ihrer Langeweile zu überlassen.

Du musst im Regen tanzen anstatt auf die Sonne zu warten.

Du hast einen wunderbaren Satz auf deiner Seite stehen: du musst im Regen tanzen anstatt auf die Sonne zu warten. Was bedeutet dieser Satz für dich?
Ach, perfekt ist es doch nie, irgendwas ist doch immer. Ob Kita-Eingewöhnung, kränkelnde Kinder oder die größeren Ängste, die man gratis mitbekommt, wenn man Mutter wird. Ich versuche das Glück im Moment finden. Nicht zu warten, sondern das Jetzt genießen. Und ich finde, dieser Satz passt total nach Hamburg.

Rezept für ca. 15 Bliss Balls aus dem Buch Yoga für dein Leben
2 Tassen Studentenfutter
1/2 Tasse eingeweichte Datteln
1/2 Tasse Mandelmus
1/2 Tasse ungesüßtes Kakaopulver
2 EL Honig
1/2 TL Zimt
1/2 TL Meersalz
1/2 TL Matcha-Pulver
1 TL Vanille-Extrakt
Kokosflocken zum Wälzen

Zuerst das Studentenfutter, dann den Rest in der Küchenmaschine oder mit einem Mixer zerkleinern und zu tischtennisgroßen Kugeln formen. Zum Schluss die Bliss Balls in Kokosflocken wälzen und im Kühlschrank lagern. Guten Appetit – may the energy be with you!

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