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3 Kochbücher, die gesund machen. Vor allem aber glücklich. Inklusive 3 Klassiker-Rezepte aus Laura’s Deli.

Ich habe viele Kochbücher. Stapelweise, ach was – Bergeweise, TONNENWEISE! Und ich liebe sie alle sehr. Ich bin großzügig im Ausmisten und Wegschmeißen, nur bei Kochbüchern nicht. Die hüte ich wie einen Schatz. Auch wenn ich nie aus ihnen koche. Die stehen dann einfach hübsch da und sehen gut aus. Vor allem aber sehen sie neu und unberührt aus. Sind quasi Jungfrauen.

Und dann gibt es da noch die Anderen. Bücher, die aussehen wie durch den Kakao gezogen.

Mit Spritzern, Teigresten und Wasserflecken drin. Die sind weniger vorzeigbar, aber aus ihnen koche ich ständig. Die lege ich selten aus der Hand und sind wie anderer Leute Hausbar: immer griffbereit. Genau diese Bücher, mit den Schokoflecken, den Teigresten vom letzten Pancake-Frühstück und Spritzern vom letzten Salatdressing, sind die gesündesten Bücher, die es in meiner Küche gibt. Aber auch die, mit den leckersten Rezepten und die am besten in unseren Alltag passen: wo nicht viel Zeit bleibt zum Kochen und/oder vorbereiten. Wo ich einfach, egal ob Montag, Mittwoch oder Sonntag, uns als Familie etwas Feines auf den Tisch bringen will. Über das gesamte Jahr. Ehrlicherweise, habe ich nämlich gar keine Lust jeden Tag tonnenweise Kochbücher nach dem passenden Rezept zu durchforsten. Klar, das passiert schon auch. Aber ich komme ja kaum dazu meine heißgeliebten Zeitschriften zu lesen, da bleibt erst recht keine Zeit für Kochbücher. Also greife ich immer wieder zu denselben Büchern, meist 2-3 verschiedene zurzeit, aus denen ich die Rezepte rauf- und runterkoche, variiere oder mich einfach nur inspirieren lasse von schönen Bildern, einer Zutat oder einem Gefühl.

Seit Jahren bin ich ein treuer Fan von Green Kitchen Stories. Ich habe sie alle, alle vier Bücher, beide Apps und ich folge ihnen so gut wie überall. Besonders liebe ich das Smoothiebuch, aber allgemein die Rezepte sind einfach grandios. So einfach, dass man denkt „Hätte ich auch selbst draufkommen können“, aber so raffiniert in den Zutaten, dass man eben genau auf diese Art der Zubereitung oder Kombination im Leben nicht gekommen wäre. Was immer mitschwingt: das gute Gefühl. Nicht, weil es immer super healthy ist, das ist es meistens auch, sondern weil es vor allem ein sattes und gemütliches Gefühl hinterlässt. Selten wandele ich Rezepte von Luise und David um, weil fast alle Zubereitungen genauso funktionieren wie sie es beschreiben.
Aus dem neuen Buch, dass es seit Oktober auf dem deutschen Markt gibt, habe ich noch so gut wie nichts gekocht, wusste aber schon beim Durchblättern, dass ich es wahrscheinlich noch mehr lieben werde, als die bisherigen Bücher. Denn das hier ist ein Familienkochbuch für jeden Tag: schnell und unkompliziert. Passt zu uns, wie die Faust aufs Auge.

Ebenfalls sehr liebte ich das erste Buch von Nadia Damaso vom Blog Eat better not less. Entdeckt, habe ich es in einem Café in Konstanz und wollte auf einmal ganz schnell nach Hause um die vielen gutaussehenden Rezepte zu testen. Zuhause angekommen, habe ich das Buch nicht mehr aus der Hand gelegt und – kein Scherz – jedes Gericht getestet. Großartig, besonders die vielen Frühstücksideen hatten es uns angetan. Kein Wunder: es war Sommer und es gab jeden Tag Bananeneis zum Frühstück. Das Buch sieht jetzt aus wie hundert Mal durch Schoko Nice Cream gezogen, aber ich krame es nach wie vor jeden Sommer raus um von vorne nach hinten und wieder zurück zu kochen. Wie froh bin ich, dass es jetzt Nr. 2 gibt: Around the world. Da kann man nicht nur neue Rezepte entdecken, sondern auch gleich schauen wo die nächste Reise hingeht. Bingo!

 

Völlig hin und weg war ich bei einem Düsseldorf-Besuch vor ein paar Jahren, als uns Freunde einen Bäcker am Carlsplatz als Frühstückstipp empfahlen. Zu dem wir gar nicht kamen, weil ich plötzlich wie angewurzelt vor einem Laden stehen blieb, meine Familie mich daraufhin fast umgerannt hätte und ich nur sagte: „Hier. Rein.“
Drin waren: hippe Männer und Frauen, allesamt einem Modeblog entsprungen, schick angezogene Damen und Muttis mit schlafenden Babys im Kinderwagen. Eine Riesentheke mit tollsten Salaten und ein Menü, das sich als Food Heaven zusammenfassen lässt: Bowles, Pancakes, Smoothies, Avo-Brot – Stullen – alles, was das Foodbloggerherz so begehrt und eine Mutter von zwei Kindern, die einigermaßen gesundes Zeug essen sollen, glücklich macht.
Mein Mann ist in solchen Läden immer eher skeptisch – besonders wenn andere Männer mit Handtaschen und Halstuch neben ihm sitzen (die ich besonders cool finde), wird ihm irgendwie unheimlich. Aber: das Essen war ’ne Wucht, sodass ich Jedem, der auch nur in der Nähe von Düsseldorf wohnt, von Laura’s Deli erzähle. Und ich es seitdem viel toller finde, dass wir unsere Freunde besuchen als dass sie zu uns kommen.
Hat Laura anscheinend gewusst und hat freundlicherweise ein Buch herausgebracht mit all ihren Köstlichkeiten aus dem Deli (hat mir meine Freundin erzählt, die seitdem natürlich Stammkundin ist…). Was nicht heißt, dass wir jetzt nicht mehr nach Düsseldorf fahren, nur die Überbrückungszeit ist jetzt ein bisschen leichter.

Netterweise, darf ich euch drei meiner Lieblingsgerichte aus Laura’s Deli vorstellen (die sind im Buch, ist das zu fassen?): glutenfreie Pancakes, Avocado-Eggs und einen Kale Salat. Alle Rezepte findet ihr unten. Das Buch, erschienen im Gräfe + Unser Verlag, gibt es übrigens hier.

Glutenfreie Pancakes
100g glutenfreie Haferflocken
20g Buchweizenmehl
1 TL Backpulver
1 Prise Salz
1⁄4 TL Zimtpulver
1 Prise Kardamom
1 Messerspitze Natron
1 Spritzer Zitrone
250ml Mandelmilch
2 Eier
2 Bananen, geschält und zerdrückt
2 EL Ahornsirup, mehr zum Beträufeln
2 EL Kokosöl, mehr nach Bedarf

Topping (nach Saison und Geschmack)
2 EL Kokosöl
1 EL Kokosblütenzucker
2 Pfrsiche, in dünne Spalten geschnitten 50 g Nuss- und/oder Mandelkerne

Haferflocken im Mixer in ca. 20 Sekunden fein mahlen. In einer Schüssel mit Buchweizenmehl, Backpulver, Salz, Zimt und Kardamom mischen. Natron mit Zitronensaft verrühren, dann zur Haferflockenmischung in die Schüssel geben.
In einer zweiten Schüssel Mandelmilch und Eier mit Bananenmus und 2 EL Ahornsirup verquirlen, dann die Mehlmischung dazugeben und klümpchenfrei unterrühren.
Kokosöl in einer Pfanne erhitzen. Pro Pancake 2 EL Teig ins heiße Fett geben. Die Pancakes in 4–5 Minuten bei mittlerer Hitze goldgelb backen; dabei immer wieder wenden. Falls nötig, zwischendurch mehr Kokosöl zugeben – die Pfanne darf während des Bratens nicht trocken werden.
Für das Topping in einer zweiten Pfanne das Kokosöl erhitzen und 1 EL Kokosblütenzucker hineinrieseln lassen. Zuerst die Pfirsichspalten im Zucker wenden, dann die Nüsse hinzufügen und alles in ca. 5 Minuten goldbraun braten. Pancakes auf einen Teller stapeln, Pfirsiche und Nüsse darauf verteilen und mit Ahornsirup nach Geschmack beträufeln.

Avocado-Eggs, für 1 Portion
1 Avocado
Saft von 1⁄2 Zitrone
Salz
Pfeffer aus der Mühle
2 Eier
1 EL Essig
1 Scheibe Vollkorn-, Dinkel- oder Sauerteigbrot, getoastet
Green Goddess Dressing
Salatblätter zum Garnieren
1 große rote oder grüne Chilischote, fein gehackt

Avocado schälen, entkernen und mit einer Gabel grob zerdrücken. Mit Zitrone, Salz und Pfeffer würzen. Zum Pochieren der Eier Wasser in einem weiten Topf erhitzen, Essig dazugeben. Die Eier nacheinander in eine Tasse aufschlagen, dann ins Essigwasser gleiten lassen und in 4 Minuten pochieren. Die Avocadomasse auf dem getoasteten Brot verteilen und die Eier darauf drapieren. Etwas Green Goddess Dressing und ein paar Salatblätter auf die Eier geben. Alles mit Chili bestreuen, mit Salz und Pfeffer würzen und mit weiterem Dressing garnieren.

Green Goddess Dressing, für 4 Portionen
1 Avocado, grob gewürfelt
2 EL Miso-Tahini-Dressing
1 grüne Chilischote, in feinen Streifen
2 EL weißer Aceto balsamico
50 ml Zitronensaft
50 ml Öl
Salz
Pfeffer aus der Mühle

Avocado mit Dressing und Chilischote in den Mixer geben. Alles unter Zugabe von 200 ml Wasser zu einer glatten Masse verarbeiten, dann Aceto balsamico und Zitronensaft hinzufügen; schließlich das Öl langsam hineinlaufen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Miso-Tahini-Dressing
2 EL Tahini
1 EL Misopaste
1 EL Zitronensaft
1 EL weißer Aceto balsamico 100 ml Olivenöl
Salz, Pfeffer aus der Mühle

Für das Dressing Tahini und Misopaste miteinander verrühren. Zitronensaft und Essig untermischen. 200 ml Wasser und das Olivenöl langsam dazugeben, dabei die Mischung mit einem Schneebesen oder dem Stabmixer cremig schlagen. Falls das Dressing zu dickflüssig sein sollte, einfach etwas mehr Wasser hinzufügen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Kale Salat, für 4 Portionen
500 g Hokkaidokürbis, in grobe Stücke geschnitten
2 EL Olivenöl
600 g Grünkohlblätter
100 g Cashewkerne
1 Granatapfel
Salz
Pfeffer aus der Mühle
2 Avocados, gewürfelt

Granatapfel-Dressing
1 EL Senf
2 EL Honig oder Ahornsirup
Saft von 1 Zitrone
100 ml Granatapfelsaft
2 EL weißer Aceto balsamico
100 ml Olivenöl
Salz
Pfeffer aus der Mühle

Den Backofen auf 180 °C vorheizen. Kürbisstücke auf ein Backblech verteilen, mit Olivenöl beträufeln und im heißen Ofen in 30–40 Minuten weich rösten.
Inzwischen die Grünkohlblätter gründlich waschen, das Grün von dicken Stielen abzupfen und grob zerkleinern. Anschließend in kochendes Wasser mit Salz geben und den Grünkohl ca. 2 Minuten kochen – er soll noch Biss haben. Abgießen und in Eiswasser kurz abschrecken, damit die Farbe erhalten bleibt.
Cashewkerne grob zerkleinern und auf einem zweiten Blech verteilen. Das Blech zum Kürbis in den Ofen schieben und die Cashews 10 Minuten rösten. Granatapfel halbieren, mit einem Löffel die Kerne herausklopfen und die weißen Häutchen entfernen.
Grünkohl, Kürbis, Cashews und Granatapfelkerne in einer großen Schüssel locker miteinander vermengen. Die Zutaten fürs Dressing mit einem kleinen Schneebesen verquirlen. Das Dressing unterheben und den Salat mit Salz und Pfeffer abschmecken. Zuletzt die Avocadowürfel behutsam unterheben.

Credit Laura’s Deli: Patrycia Lukas

 

1 Comments
  • Katharina

    Antworten

    Danke für den Buchtipps! Ich kann mich gar nicht entscheiden… am besten alle 🙂
    Hab ein schönes Wochenende

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